LESEFLÖZ - Buchempfehlungen von Lesern für Leser!
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Die Bücher sollten im Leihbestand der Bibliothek Witten sein.
Mit diesem Link können Sie überprüfen, ob ein Titel im Bestand der Bibliotehk Witten verfügbar ist:
http://www.kulturforum-witten.de/bibliothek/katalog-mein-konto.html
Wagner, Gerhard: Von Pontius zu Pilatus.
Stuttgart : Theiss, 2014. – 14,95
Dem Volk aufs Maul geschaut
Redewendungen finden auf verschiedenen Wegen und aus verschiedenen Quellen Eingang in unsere Sprache. Das vorgestellte Buch macht mit solchen bekannt, die auf die Bibel zurückgehen. Grundlage ist
Luthers Bibelübersetzung ins Deutsche, die für viele Menschen ein wichtiges, früher oftmals das einzige Buch im Haushalt war. Gegliedert nach Altem und Neuen Testament werden die aufgeführten
Redewendungen erklärt, und ihre genaue Fundstelle wird angegeben. Der Ursprung mancher Wendung ist recht bekannt und eindeutig und wird sicherlich auch meist mit dem biblischen Text in Verbindung
gebracht, so zum Beispiel „Der werfe den ersten Stein“ oder die „Babylonische Sprachverwirrung“. Andere Sprichwörter erstaunen. Ihre Herkunft ist nur für sehr bibelfeste Zeitgenossen unmittelbar
erkennbar. So kommt der „Wolf im Schafspelz“ nicht etwa aus Grimms Märchen. Und wer hätte gedacht, dass der Slogan „Nichts ist unmöglich“ eines bekannten Autoherstellers letztlich auf Markus 9, Vers
23, zurückgeht?
Maria von Welser: Wo Frauen nichts wert sind.
München: Verlag Ludwig 2014. 319 S.
Der Internationale Frauentag am 8. März ist ein treffender Zeitpunkt, das neue Buch der bekannten Fernsehjournalistin Maria von Welser vorzustellen. Eindringlich schildert sie ihre Reisen nach
Afghanistan, Indien sowie den Ost-Kongo, die sie unter oftmals lebensgefährlichen Bedingungen unternahm. Gleichzeitig schreibt die Autorin über weltweites Frauenleid anhand von Schicksalen und
Episoden aus dem Leben der Frauen. Sie schildert unfassbare Diskriminierung und Gewalt. Ihre zutiefst erschütternden Geschichten erzählen, wie Frauen missbraucht, misshandelt, verkauft, versklavt
werden. Doch ihr geht es nicht nur darum, Betroffenheit zu erzeugen, sie berichtet auch Mutmachendes, erzählt von Gegenwehr, Einzelinitiativen, staatlichen Programmen, ersten Fortschritten, die
Hoffnung bieten. Aber sie hat nicht nur einen Blick für die Lage der Frauen. Den Ost-Kongo erlebte sie als "reichstes Land - mit den ärmsten Menschen: Es geht um Gold, Geld und Coltan" (unseren
Handy-Rohstoff). Sie stellt Fragen zu Gewalt, Unterdrückung und Grausamkeit von umfassender Aktualität und führt uns die privilegierte Lage der westlichen Welt vor Augen. Das Buch ist informativ und
bewegend und bleibt trotz der erschreckenden Einblicke stets gut lesbar.